Traumazentrierte Fachberatung

Das Jugendwohnhaus Hemmoor bietet individuelle traumazentrierte Fachberatung für die Klienten an. Dies ist möglich, da konkret an vertrauensvollen pädagogischen Beziehungen gearbeitet wird. Besonders Jugendliche die sich bisher geweigert haben therapeutische Hilfe in Anspruch zu nehmen profitieren von dieser Form der Beratung.

Jugendliche die in der Jugendhilfe leben, bringen eine Vielzahl von Erfahrungen mit, die unser Wertesystem oft als auffällig, besonders oder anstrengend empfindet. Oft haben diese Jugendlichen das Gefühl für sich und ihre Umwelt verloren oder ihre Wahrnehmung hat sich verschoben. Wenn Ereignisse auftreten, die der Betroffene als Hilflosigkeit, Ohnmacht oder Hoffnungslosigkeit wahrnimmt und ihm schlussendlich dann auch Handlungsmöglichkeiten/-alternativen fehlen, verändert das Gehirn seine Funktionsweise, in dem es permanente Wachsamkeit (Alarmbereitschaft) signalisiert. Der Körper befindet sich in einem dauerhaften Anspannungsmodus von Flucht und Kampf und der Mensch selbst ist nicht mehr in der Lage regulierend zu handeln. Drohen neue innerpsychische Erschütterungen, so erfolgt eine Abwehr aus Angst vor Verletzung und auch die Abneigung, beim Lernen oder im Leben etwas zu riskieren oder Beziehungen einzugehen. Empathie geht verloren und Kompromisse können als Versagen gewertet werden. Viele dieser Situationen sind gekennzeichnet durch das Gefühl völliger Hilflosigkeit, Ohnmacht und Hoffnungslosigkeit und durch das komplette Fehlen von Handlungsalternativen.

Um die Grundpfeiler Selbstwahrnehmung – Selbstregulierung – Selbstwirksamkeit aufzubauen benötigen wir die nachfolgenden Prinzipien:

  • Regelmäßigkeit / Verlässlichkeit / Kontinuität
  • Freiwilligkeit
  • Mitbeteiligung / Mitbestimmung
  • Gewaltfreie Kommunikation
  • Ressourcenorientierung
  • Entlastung
  • Lebensfreude
  • Stabilisierung